Zahlreiche Beschwerden über die fehlende Erreichbarkeit des Kreisgesundheitsamtes erreichten die SPD-Kreistagsfraktion auch am Mittwoch. Viele Bürger*innen haben in ihrer Verzweiflung in unserem Büro oder bei unseren Kreistagsabgeordneten angerufen, da auf E-Mails nur standardisierte Antworten erfolgen und beim Gesundheitsamt nur noch ein Band läuft. „Die hohe Arbeitsbelastung der Mitarbeitenden im Kreisgesundheitsamtes ist uns bewusst“, betont SPD-Fraktionsvorsitzender Denis Waldästl. „Wenn etwas so schiefläuft wie die Sonderimpfung der Ü60 im Rhein-Sieg-Kreis, dann muss ich mit einem erhöhten Anruf- und Mailaufkommen rechnen und meine Verwaltung entsprechend umstrukturieren“, kritisiert die stellv. Fraktionsvorsitzende, Anna Peters. Die SPD-Kreistagsfraktion hat sich daher in einer Anfrage an den Landrat gewendet, um zu erfahren, wie der Landrat dem Kommunikations- und Informationsdesaster entgegentreten will.
Die Bürger*innen werden per E-Mail-Standardantwort an ihren Hausarzt verwiesen und gebeten, von weiteren Anfragen an das Gesundheitsamt abzusehen. „Das ist respektlos gegenüber den Bürger*innen, die auf der Suche nach einer klaren Information bezogen auf die Sonderimpfungen und entsprechende Möglichkeiten sind, da immer noch nicht alle Hausarztpraxen vollständige Informationen vorliegen haben“, so Waldästl. Zu Bedenken ist dabei auch, dass viele Praxen im verdienten Urlaub sind oder die Hausarztpraxis in Bonn oder anderen Städten außerhalb des Kreises liegt. Bereits in der letzten Kreisausschusssitzung hatte der Landrat von einem erhöhten Anrufaufkommen beim Bürger*innen-Telefon berichtet und angekündigt die Einbeziehung eines externen Dienstleisters zu prüfen. Die SPD-Kreistagsfraktion möchte daher wissen, ob die Einbindung eines Call-Centers zwischenzeitlich erfolgt ist, und falls nicht, warum. „Gerade in einer so kritischen Phase der Pandemie ist eine transparente Kommunikation und die Erreichbarkeit der öffentlichen Verwaltung wichtig, um die Menschen mitzunehmen“, so Waldästl abschließend.